Li-La-Laune-Dino tanzt unterm Kaiserberg
1. MannschaftFlutlichtspiele haben ihren ganz besonderen Charme und versprühen ein Hauch von Champions League-Atmosphäre im weiten Rund: So auch bei der Testspielbegegnung zwischen dem 1. Göppinger SV, aktuell Tabellen-17. der Oberliga Baden-Württemberg, und dem Siebten der Landesliga Staffel II, dem TSV Bad Boll, am Mittwochabend an der Göppinger Hohenstaufenstraße.
In einer sehr temporeichen und unterhaltsamen Partie, die über weite Strecken auf Augenhöhe geführt wurde, agierten die Gäste aus einer kompakten Defensive heraus und setzten auf offensive Nadelstiche. Die Hausherren hingegen standen hoch und zogen vom Anpfiff weg ihr exzellentes Kombinations- und Offensivspiel auf, um den frech und selbstbewusst aufspielenden Landesliga-Dino in Bedrängnis zu bringen. Mit jeder Menge Herzblut und vollem Körpereinsatz hielt der bissige Underdog jedoch eindrucksvoll dagegen und machte dem haushohen Favoriten über weite Strecken der Begegnung das Leben extrem schwer. Unter dem Strich stand ein verdienter 3:1-Erfolg für die Oberliga-Kicker gegen einen bissigen und über sich hinauswachsenden Landesliga-Dino zu Buche.
Mit dem Rhythmus im Blut und Chilischoten in den Hüften waren die Protagonisten aus den Katakomben geschossen gekommen und hatten den Zuschauern ein Sambatänzchen der Extraklasse geboten.
Für die erste Broadway-reife Showeinlage der Begegnung sorgten die Gäste nach 19 Minuten: Da hatte Bad Bolls Matteo-Pio Stefania perfekt für seinen kongenialen Sturmpartner und Bad Bolls Capitano Baran Ates durchgesteckt. Der zog in die Box und jagte die Kugel aus zwölf Metern unhaltbar für Göppingens Keeper Matthias Layer in den rechten Knick (1:0/19.). In der 26. Minute packte Göppingens Standard-Virtuose Mergin Neziri seine Violine aus, aber sein Freistoß aus 18 Metern und halbrechter Position fidelte um Haaresbreite über den Querbalken. Nur 180 Sekunden später gab Göppingens Konzertmeister Neziri sein Kontrabass-Solo zum Besten und hämmerte die Murmel aus 20 Metern und halblinker Position ins linke Toreck (1:1/29.). In der 35. Minute ließ GSV-Kicker Chigaemezu Francis Ubabuike im linken Mittelfeld die Funken sprühen, bretterte über die linke Außenbahn, zog in den Sechzehner der Gäste, aber sein Schuss aus 14 Metern und halblinker Position wurde von Bad Bolls Security-Mitarbeiter Nathan Winter mit einer Monstergrätsche schockgefrostet und aus der Gefahrenzone befördert. Kurz vor dem Seitenwechsel sorgte Bad Bolls Distanzschuss-Spezialist Adil Kovacic für ein lautes Raunen im weiten Rund: Mit einem spitzbübischen Kunstschuss aus 30 Metern und halblinker Position trickste der 33-Jährige den zu weit vor seinem Gehäuse stehenden GSV-Keeper Layer aus, aber das Leder flog knapp über das Gehäuse (43.). In der 53. Minute ließ es TSV-Kicker Stefania jucken, aber seine Wuchtbrumme aus 18 Metern und halbrechter Position wurde von Göppingens Schlussmann Layer mit einer Glanzparade entschärft. Nur vier Zeigerumdrehungen später hatte GSV-Kicker Filip Milisic den Führungstreffer auf dem Schlappen, aber sein perfekt getretener Freistoß aus 22 Metern und halbrechter Position zischte wie ein eisgekühltes Selters am rechten Knick vorbei (57.). In der 66. Minute packte GSV-Kicker Adrian Freiwald die Wumme aus und feuerte die Kugel aus 17 Metern in die Maschen (2:1/66.). In der 79. Minute steckte Göppingens Routinier Denis Lübke perfekt für seinen Teamkollegen Oguzhan Kececi durch, der das Spielgerät aus zehn Metern und halblinker Position am langen Pfosten vorbeijagte. Nur zwei Minuten später tankte sich GSV-Kicker Freiwald gekonnt durch das Zentrum, zog in den Strafraum der Gäste, aber seine Fackel aus zwölf Metern wurde von Bad Bolls Schlussmann Abdul Obuz mit einer Monsterparade entschärft (81.). Mit einem scharf getretenen Distanzschuss aus dem linken Halbfeld heraus, feuerte GSV-Kicker Kececi den Ball auf das Gehäuse des Landesliga-Dinos. Bad Bolls Keeper und Fels in der Brandung Obuz entschärfte das Geschoss jedoch, ließ aber klatschen und spielte das Leder seinem Gegenspieler Kevin Dicklhuber unglücklich in die Beine. Der staubte handlungsschnell ab und stellte damit den 3:1-Endstand (84.) her.
„Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Die Jungs haben über 90 Minuten hinweg vollen Einsatz gezeigt und sich gegen einen starken Gegner teuer verkauft“, stellte Bad Bolls Headcoach Pascal Römpfer nach Schlusspfiff freudestrahlend fest.